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Hörgeräte sind was Feines, aber…


… in Zeiten von Corona kommt man damit leicht an Grenzen der Verständlichkeit. Schreib-Seminare sind derzeit nur online mit Video-Konferenzen zu bewältigen. Dazu muss man nicht nur freundlich in eine Kamera schauen und klar artikuliert sprechen – sondern auch aufmerksam zuhören. Wenn man jedoch, wie ich, Hörgeräte braucht, können diese noch so gut sein – aber mit Headset oder Kopfhörern gibt das leicht Probleme. Zum Beispiel unerwünschte Rückkopplungseffekte.

Die technische Lösung dafür existiert: Neuartige Geräte mit kabelloser Bluetooth-Verbindung. Die man noch dazu – state of the art – via Akku aufladen kann, wodurch man nicht mehr unzählige Mikro-Batterien vergeuden muss.

Als drittes imponiert die rundumerneuerte Software, mit der man nun wirklich in einem Lokal alle störenden Nebengeräusche ausblenden und die Menschen am Tisch sehr gut verstehen kann, mit denen man sich unterhalten möchte.

Und jetzt komme ich zur einzigen Werbung, die es auf diesem Blog je geben wird:

Ich empfehle die neuartigen, supermodernen Hörgeräte von StarKey, die das Arbeiten in Webinaren mit Videokonferenzen nicht länger zu einem anstrengenden Balanceakt zwischen Schwerverstehen und Kaumverstehen und Garnichtverstehen machen – sondern zu einem ungetrübten Hörvergnügen. Denn dank kabelloser Bluetooth-Verbindung braucht man keinen Kopfhörer und sogar den Ton von Fernsehsendungen und aus dem Telefonhörer kann ich nun direkt empfangen.

Dafür mache ich gerne Werbung.

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“Dröhnende Stille” wegen Corona

Buchmesse Frankfurt am Main im Oktober 2020: Geisterhafte Leere in den Gängen wegen Corona

Ein schönes Oxymoron: “Dröhnende Stille”. So betitelt die Süddeutsche Zeitung einen Kommentar zur diesjährigen Buchmesse, die im Oktober dieses Jahres wegen der Corona-Pandemie weitgehend in leeren Räumen und online stattfand. Das weckte in mir zwei Erinnerungen an meine früheren Tätigkeiten als Lektor und Autor:

° Meine Anfänge mit dem Buchmarkt 1969 in der Nymphenburger Verlagshandlung, wo ich als wissenschaftlicher Lektor begonnen habe. Das war meine zweite Arbeitsstelle (nach der Illustrierten Jasmin im Jahr zuvor). Unvergesslich das erste Gespräch mit Verleger Bertold Spangenberg mit diesen beiden Sentenzen:
° Auf meinen vorangehenden Job bei Jasmin anspielend (der ihm wichtig war wegen der Pressekontakte, die er sich von mir versprach) meinte er: “Jasmin – dieser Duft wird von denselben Substanzen erzeugt, die auch in den menschlichen Fäkalien enthalten sind.”
Da sprach sowohl der Chemiker, der er von Haus aus gewesen war als auch sein etwas zwanghafter Charakter” – wie ein Psychoanalytiker das beschreiben würde. Er war wirklich sehr pedantisch, etwa indem er ständig die vielen Projekt-Mäppchen auf seinem Schreibtisch umschichtete. Aber er war trotzdem ein sehr guter und sehr kreativer Verleger – oder gerade deswegen. Ich habe viel von ihm gelernt und traf ihn später immer wieder bei der VG WORT, wo er eine wichtige Stimme der Verleger war.
° Spangenbergs zweite Bemerkung verblüffte mich noch mehr: “Bücher sind durch Druck entwertetes Papier.“
Damit meinte er, dass die noch frischen, nicht bedruckten Rohbogen, auf denen die Texte der Bücher entstehen, so lange handelbares Gut und somit wertvoll sind – wie sie eben nicht bedruckt wurden. Der Druck machte zwar ein neues Handelsgut daraus, eben ein Buch – aber dieses ist ab da den ganz anderen Gesetzmäßigkeiten des Buchmarktes unterworfen und wirklich rasch „entwertet“, sobald das Buch kein Bestseller oder einigermaßen erfolgreich ist, sondern ein Flop, der schlimmstenfalls im billigen „Ramsch“ landet oder wie Blei im Lager rumliegt.

° 1973 dann meine erste eigene Präsenz bei der Buchmesse – am Stand des Droemer-Verlags (wo gerade mein Sachbuch Innenwelt-Verschmutzung erschienen war und ich neben anderen den Bestsellerautor Johannes Mario Simmel als Autorenkollegen beim selben Verlagshaus kennenlernte).

Noch ein Gedanke zu dem eingangs erwähnten Begriff “Oxymoron“. Damit ist der sprachliche Kunstgriff gemeint, in einem einzigen Wort zwei total gegensätzliche Begriffe zusammenzufügen. “Dröhnende Stille” war oben das Beispiel. Mindestens so eindrucksvoll ist für mich “Rasender Stillstand”, ein Essay von Paul Virilio mit dem Untertitel: “Ein Versuch über Beschleunigung in der Moderne”.
Aber der Begriff “Stillstand” im Titel zielt eben auch auf das Gegenteil – die Entschleunigung.

Virilio, Paul: Rasender Stillstand (Paris 1990). (München 1997, Hanser). Frankfurt am Main 2015, 5. Aufl. (Fischer Taschenbuch).

(Timeline 1: Der aktuelle Eintrag zum Datum 2020-10-17 / Timeline 2: historisches Datum 1969 bzw. 1973)

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CoronaPandemie Entschleunigung

Entschleunigung in Zeiten der Pandemie

Als ich 1979 in meinem Ratgeber Singles – Alleinsein als Chance den Begriff “Entschleunigung” einführte, hätte ich nicht im Traum daran gedacht, welche Furore dieser Begriff im Lauf der Jahre machen würde.  Seit dem Jahr 2000 ist er sogar im Duden präsent.

Die Corona-Pandemie mit dem ersten Lockdown in diesem Frühjahr hat alle Abläufe extrem verlangsamt – der Begriff “Entschleunigung” tauchte deshalb plötzlich überall auf.

Aber Corona hat auch das Gegenteil forciert, die Beschleunigung, – zum Beispiel, was die Digitalisierung des modernen Lebens angeht. Oder wie der Bundestag an einem einzigen Tag alle drei – vorgeschriebenen – Lesungen eines neuen Gesetzt über das Kurzarbeitergeld buchstäblich durchpeitschte, und zwar mit der Zustimmung aller im Parlament vertretenen Parteien, sogar der sonst immer opponierenden AfD.

Mein Symbol für Entschleunigung (Bronze, unbekannter Künstler, unbekanntes Jahr).