Kategorien
3 (drei) Autobiographisches Begegnungen Entschleunigung Medizin München Yoga

Asanas und kontrollierter Atem: Yoga am morgen…

… vertreibt Spannung und Sorgen. Nach der Schreib-Session (MorgenNotizen) gleich nach dem Aufwachen und dem “Early Morning Tea” die Matte ausrollen, die Augen schließen, konzentrieren, auf den Atem achten.
Und los geht´s. Erst einige Übungen im Stehen. Dann runter auf den Boden. Auf dem Bauch die Kobra. Anschließend Rückenlage. Schön geruhsam (entschleunigt!) durch Dehnen und Strecken möglichst viele Bereiche des Körpers durcharbeiten.

Mein allererster Yoga-Lehrer (ab 1972) schrieb ein auch heute noch sehr lesenswertes Buch (leider längst vergriffen: Die Kunst sich selbst zu verjüngen). Max Kirschner (1900-1991) hatte Landwirtschaft gelernt, war für eine holländische Firma Tabakpflanzer in Indonesien gewesen, während des Kriegs in Nordindien in einem Internierungslager gefangen (zusammen mit Heinrich Harrer, der den jungen Dalai Lama so beeindruckt hatte – die Welt ist klein).

Die Engländer (damals noch die “Herren” Indiens) gaben ihm den Auftrag, in Simla eine Milchfarm mit tausend (!) Kühen zu managen. Das schaffte er auch – aber der Stress ließ ihn krank werden. Ein indischer Offizier zeigte ihm einige Yoga-Übungen, mit denen er sich zu seinem großen Staunen gut regenerieren konnte. Nach dem Krieg, aus Gefangenschaft entlassen und aus der Verantwortung für die Milchfarm, war er in Deutschland zunächst arbeitslos – wer brauchte da in München schon einen Tabakpflanzer oder Kuh-Manager!
Aber hatte er da in Indien nicht diese tolle Methode namens Yoga kennengelernt, die ihm selbst so gut geholfen hatte? Kreativ und chancensuchend wie er war, begann er, anderen Leuten “seinen Yoga” zu zeigen. Daraus wurde dann sein neuer Beruf: Yoga-Lehrer. So habe ich ihn, schon ein rüstiger alter Mann mit 72, aber topfit, während eines Yoga-Kongresses kennengelernt, bei dem ich ein Vortrag hielt (es war wohl “Tiefenpsychologie und Yoga” – s. Mangoldt 1971).

Mak Kirschners Yoga-Buch (Wiesbaden 1958 – agis-Verlag)

Zurück in München dachte ich, dieser Mann könnte die Lösung für meine Rückenprobleme sein. Und das war er auch. Etliche Jahre nahm ich Unterricht bei ihm (und später auch bei anderen Lehrern). 1975/76 kamen noch die Erfahrungen mit einigen Sitzungen bei indischen Yogis dazu (u.a. der persönliche spirituelle Führer von Indira Gandhi – ein narzisstischer Schönling und Blender – aber da wawar auch ein sehr eindrucksvoller Yogi im Ashram von Pondicherry, eigentlich der Gärtner des Ashrams – aber ein wirklich weiser alter Guru).

Aus alledem entstanden eigene Yoga-Kurse (u. a. für den Kreisjugendring München und die Sport-Hochschule der Universität). Es war immer schon meine Devise und Erfahrung, dass man über ein Gebiet am meisten lernt – indem man es unterrichtet (ein Minimum an Vorerfahrung vorausgesetzt). Es folgte nach der Indienreise mein eigenes Buch: Yoga für Europäer, dazu einige Beiträge in einem Reader (Mangoldt 1971).

Als ich später für den Bayrischen Rundfunk als freier Mitarbeiter immer neue Partner für Interviews suchte, war Max Kirschner einer meiner ersten Ansprechpartner – bei seiner Biographie!

Ergebnisse eigener Yoga-Erfahrungen und meiner Indienreise (München 1976 – Kindler)

Nicht nur Friede Freude Eierkuchen

Wenn man das hier so liest, kommt man vielleicht auf die Idee, dass Yoga die Super-duper-Lösung für alle Probleme ist. Von wegen! Ich habe mal eine Frau gekannt, die als Yogalehrerin viel praktische Erfahrung mit dieser Methode hatte; auch wie man diese Übungen für sich selbst einsetzen kann. Nur hatte sie eben zu viele ihrer Probleme “weggejogt“, statt die damit verbundenen Konflikte anzugehen und zu lösen. Eines Tages klappte das Verdrängen nicht mehr, sie bekam einen ungeheuren Wutanfall und musste sich in therapeutische Behandlung begeben. –

Der Yoga hat eine dreifache Wirkung
° Er beruhigt den Körper
° und ist zugleich ein gutes Diagnostikum für dessen Zustand.
° Und er entschleunigt das Gemüt.

Wenn ich dieser Tage am Morgen meine Asanas und mein Atemübung mache, weiß ich bei fast allen dieser rund 30 Übungen, von wem ich sie gelernt habe:
° Von einem Schweizer namens Walser die dreistufige (!) Atmung (Lungenspitzenatmung – mit den Fingerspitzen dabei die Schulterblätter berühren / Zwerchfellatmung – Hände an die Flanken legen / Bauchatmung – Hände in der Nabelgegend beim Solarplexus).
° Von Herrn Hildebrandt den Sonnengruß.
° Von Andrea “Marwa” von Waldenfels u.a. eine tantrische Meditation (die ich hier nicht näher beschreiben will).
° Von Max Kirschner, last but not least, die Kobra, den Bogen, den Pflug und many many more – und vor allem eine wunderbare Tiefenentspannung zum Abschluss jeder Sitzung bzw. Liegung. Ich bin mir sicher, dass dies meine erste bewusste Erfahrung von Entschleunigung war. Danke, Max Kirschner!

Eine Asana, die man als Europäer keinesfalls üben sollte: Den Kopfstand. Der ähnliche Schulterstand ist völlig ausreichend als “Perspektivenwechsel” und medizinisch okay (und auch viel leichter durchführbar). Wenn man (ich hatte einst das zweifelhafte Vergnügen) einen durchtrainierten Yogi wie B.K.S. Iyengar auf der Bühne vorturnen sieht, übersieht man bei dieser artistischen Vorführung nicht nur, dass der Mann den ganzen Tag nichts anderes macht – und dass er vor allem, wie die meisten Inder, eher zierlich und leichtgewichtig ist – verglichen mit uns doch etwas massiveren Europäern. Wenn einer wie er den Kopfstand macht, herrscht da längst nicht so ein höllischer Druck auf die Halswirbelsäule wie bei unsereinem.
Leider gilt der Kopfstand als die Yoga-Übung schlechthin, weil man da gewissermaßen “die Welt aus einer anderen Perspektive sieht” – eben auf den Kopf gestellt. Bullshit! kann ich da nur sagen. Man sollte bei alle diesen Übungen immer darauf achten, dass sie einem gut tun. Ein wenig “stumpfer” Schmerz bei einer ungewohnten Dehnübung ist völlig okay – stechenden Schmerz gilt es zu vermeiden – da stimmt dann etwas nicht.

Und ja: Yoga ist wirklich die “Kunst des Jungbleibens und des Selbstverjüngung” – wahrscheinlich die einzige, die wirklich etwas taugt!

Quellen
Kirschner, Max: Die Kunst sich selbst zu verjüngen. Wiesbaden 1958 (agis).
ders (Interview: JvS): “Yoga für den westlichen Menschen”. München 03. Nov 1978 (Sendung im Nachtstudio des Bayr. Rundfunk).
ders (Interview: JvS): “Entwicklungshilfe praktisch betrachtet”. München 29. Juni 1979 (Sendung im Nachtstudio des Bayr. Rundfunk).
ders (Interview: JvS): “Kultur in der Krise”. München 05. Juni 1981 (Sendung im Nachtstudio des Bayr. -Rundfunk).
Mangoldt, Ursula von: Yoga heute. Weilheim 1971 (O.W. Barth).
Scheidt, Jürgen vom: “Tiefenpsychologie und Yoga” – in: Mangoldt 1971.
ders.: “Rauschdrogen und Yoga” -in: Mangoldt 1971.
ders.: Yoga für Europäer. München1976 (Kindler Paperback).

Kategorien
Entschleunigung Science-Fiction

Wurmlöcher im Alltag angekommen

Hätte in den 1950er Jahren jemand in der Tageszeitung einen Artikel mit der Überschrift “Im Wurmloch” versehen, hätte auch ich nur “Bahnhof”* verstanden, obwohl ich mich schon als Schüler ganz gut mit Begriffen der Astronomie und Kosmologie auskannte und mit denen der Science-Fiction sowieso. Auch noch vor zehn Jahren hätte ein Redakteur so einen Neologismus kaum in einem Artikel verwendet (und schon gar nicht in der Überschrift), ohne ihn zu erklären.

* Das wäre allerdings gar nicht so falsch gewesen, den Wurmlöcher dienen bekanntlich dem überlichtschnellen Transport zwischen weit voneinander entfernten Gegenden des Weltraums – in der Science-Fiction ist das jedenfalls so.

Aber inzwischen ist wohl eine Generation nachgewachsen, die mit utopischen Abenteuer-Serien wie Star Trek (Raumschiff Enterprise), Krieg der Sterne, Babylon-5 und vielen Kino-Blockbustern wie Avatar und Guardians of the Galaxy aufgewachsen ist und diese Technologie zur ultraschnellen Überbrückung von Raum und Zeit bestens kennt. Eine Generation, die sogar aus Computer-Spielen weiß, das ein Wurmloch eine Art Tunnel zwischen den Dimensionen ist, der Abkürzungen im Hyperraum ermöglicht – so etwas wie ein Schwarzes Loch auf der einen Seite und ein Weißes Loch auf der anderen – nur nicht so gefährlich, irgendwie sanfter. Science-Fiction halt.
Alles klar?
Ob diese neue Generation allerdings den Wirtschaftsteil der SZ liest? Ob sie überhaupt noch liest – außer dem, was in der Schule verlangt wird?

Helmut Martin-Jung verwendet “Wurmloch” so selbstverständlich, als wüsste jedermann (und jede Frau) Bescheid. Und das finde ich so spannend, weil es ein Hinweis darauf ist, dass SF inzwischen mitten im Alltag angekommen ist. In derselben Glosse im Wirtschaftsteil kommt gleich noch ein zweiter Ausdruck vor, den man vor nicht allzu langer Zeit nur in einem utopischen ‘Roman (oder einem sehr speziellen Sachbuch mit futurologischen Themen) verwendet hätte: “Fortbestand der Menschheit“. Es ging in dieser Glosse übrigens, was nicht unwichtig ist, um den Stress vor dem Weihnachtsfest und diese Formulierung sollte das satirisch überhöhen:
“Aufgaben, die schon vor Ewigkeiten hätten erledigt werden können, müssen unbedingt vor diesem Termin getan werden, auch wenn das für besagten Fortbestand der Menschheit wirklich keine Rolle spielt.”

Einen Begriff habe ich allerdings in diesem Text vermisst, denn in der Unterzeile nach dem Titel “Im Wurmloch” geht es so weiter:
“Warum zum Weihnachtsfest Gelassenheit die beste Devise ist.”
Da hätte doch auch das Wort Entschleunigung bestens gepasst, und ich hätte auf meiner privaten Hitliste dieses Begriffs wieder mal ein Strichlein machen können. Aber “Gelassenheit” ist auch okay, als Synonym von Entschleunigung (oder umgekehrt?).

Quelle
Martin-Jung, Helmut: “Im Wurmloch”. In: Südd. Zeitung vom 24. Dez 2020, S. 24 (Wirtschaftsteil).

Kategorien
Entschleunigung Labyrinthiade

Labyrinth – Irrgarten – Yrrinthos?

Ein sehr treffendes Bild für den Ausgangszustand eines Romans ist der Irrgarten. Der Autor hat zunächst ja nur eine Fülle von Ideen, die wirklich sehr verwirrend sein können – sieht man einmal vom (auto-) biographischen Fall ab, bei dem die Chronologie eines Lebenslaufs die Reihenfolge der Elemente einigermaßen klar vorgibt (obgleich man hier durch Rückblenden und Vorblenden literarisch anspruchsvolle Kunstgriffe zur Verfügung hat). Geht der Autor in diesen Irrgarten immer wieder hinein, indem er (oder sie) den Text immer wieder überarbeitet, wird der Weg durch dieses geistige Gebilde immer klarer. Und später wird ihm der Leser gerne folgen.

Aus der Labyrinth-Sage ist uns vertraut, wie der Held Theseus seinen Weg in dieses Gewirr von Gängen und Sackgassen hinein und wieder heraus findet: Weil ihm Prinzessin Ariadne ein Hilfsmittel mitgibt, das man als eine Art antikes Navi bezeichnen könnte: Den nach ihr benannten Ariadnefaden*.

* Der müsste eigentlich Daidalos-Faden heißen, denn Daidalos, der das Labyrinth ersonnen und erbaut hat, erfand auch jene hilfreiche Garnspule – die jedoch nichts anderes sein kann, als der Bauplan dieses schrecklichen Verließes.


Echte Labyrinthe und Irrgärten

Es gibt zwei Arten von Labyrinthen: die echten und die, welche eigentlich Irrgärten sind. Der Unterschied zwischen beiden:

° In einem “echten” Labyrinth (auch als “kretisches Labyrinth” bezeichnet) kann man sich gar nicht verirren, weil es aus einem einzigen, wenngleich verwirrend hin- und hermäandernden Gang besteht, in den ein einziger Eingang hineinführt – der logischerweise zugleich der einzige Ausgang ist.

° In einem Irrgarten, mit seinen vielen Wegmöglichkeiten, Verzweigungen, Sackgassen und mehreren Ein-/Ausgängen kann man sich sehr wohl verirren.

Letzteres – eben ein Irrgarten – ist eigentlich fast immer gemeint, wenn von einem “Labyrinth” die Rede oder Schreibe ist.

Da es sich dabei meistens um gar keinen “-garten” handelt, sondern beispielsweise metaphorisch um “das Labyrinth des Lebens” oder das “Labyrinth der Großstadt” oder das “Labyrinth des Schweigens” (in denen man sich sehr wohl leicht verirren kann) habe ich das Kunstwort Yrrinthos erfunden, das alle diese “Irrgarten-Labyrinthe” meint, die eben kein “-garten” sind und schon gar nicht ein eingängiges “kretisches Labyrinth”.


Steigerung der Verwirrung

Dies ist ein “kretisches Labyrinth” mit nur einem Ein-/Ausgang und einem einzigen Gang, in dem man sich nicht verlaufen kann (Graphik J v Sch 2008)

So ein “eingängiges” Labyrinth kann man durch Einfügen von Abzweigungen und Sperren nach und nach in einen Irrgarten oder ein Yrrinthos verwandeln:

Abzweigungen öffnen – Sperren einbauen – dann wird es ein Irrgarten (Graphik: J v Sch 2008)

Fügt man noch weitere Verwirrung hinzu, indem man Sackgassen und zusätzliche Ein-/Ausgänge anbringt – dann wird es ein richtig verwirrender Irrgarten – oder eben, wenn es kein Garten ist, ein Yrrinthos:

Dies ist ein Irrgarten – mit mehreren Ein- und Ausgängen, Verzweigungen, Sackgassen (Graphik: J v Scheidt 15. Feb 2008)



Die ganze Sache wird noch verwirrender

… weil nämlich
° die älteste Darstellung eines “eingängigen Labyrinths” in der Tat auf Kreta entdeckt wurde,
° die Geschichte von Theseus und seinem Kampf mit dem Minotauros und dem rettenden Roten Faden der Prinzessin Ariadne aber fraglos in einem irrgartenähnlichen unterirdischen Verließ spielt (weshalb ich dieses lieber nicht als “Labyrinth”, sondern eben mit dem Kunstwort Yrrinthos bezeichnen möchte).

Beide Varianten, das “echte” wie das “vorgebliche” Labyrinth, werden jedoch durch etwas verbunden, was immer vorhanden ist, wenn von welcher Art Labyrinth auch immer gehandelt wird: der sprichwörtlich gefundene “Rote Faden” (von mir bisher mit dem Ariadnefaden gleichgesetzt). Er ist das, was in welchem Labyrinth auch immer den Weg finden lässt, was Ordnung in der Verwirrung stiftet
– und was für das Schreiben so unglaublich wichtig ist, weil ohne Roten Faden kein Text verständlich ist.

(S. auch den Beitrag: War Ariadnes Faden wirklich rot?

Zum Abschluss noch etwas richtig Labyrinthisches

In meiner Datenbank zu William Gaddis eingangs erwähnten Roman J R fand ich übrigens folgenden Eintrag:
“William Gaddis “J R” ist die Geschichte eines Finanzgenies an der Wallstreet:
“Der elfjährige JR spekuliert sich vom Schultelefon aus und mit Hilfe postalischer Geldanweisungen ein riesiges Finanzimperium zusammen…”

Ein irres Buch! Sehr anstrengend zu lesen, weil nahezu alles in Dialog- beziehungsweise Monologform stattfindet und ein traditioneller Handlungsverlauf kaum auszumachen ist bzw. vom Leser selbst entwickelt werden muss. Aber als Autor kann man daraus viel lernen.

Labyrinth-Nennungen in diesem Roman: S. 247, 248, 253, 273 (831: Daedalus). Und dies:
… mit einem diskret fischgrätergemusterten Labyrinth der Knitterfalten” (S. 247)

Man entkommt dem Labyrinth nicht – es ist immer und überall. Und noch etwas: Der Gang durch ein Labyrinth, gleich welcher Art, verlangsamt einen wie von selbst. Durchrennen ist nicht ratsam. Entschleunigung ist angesagt.

Lesefutter
Bittner, Michael: “Überfordert uns!”. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 283 vom 08. Dezember 2015 (Feuilleton).
Ceram, C.W.: Götter, Gräber und Gelehrte – Roman der Archäologie. (1949). Hamburg 1951 (Rowohlt).
Fischer, Meike: Der rote Faden. Eigene Fotoprojekte konzipieren und verwirklichen. Heidelberg 2015 (Dpunkt-Verlag).
Gaddis, Wiliam: J.R. (New York 1975). Frankfurt am Main 1996 (Zweitausendeins).
Gehring: Hansruedi: E-Mail vom 10. Dezember 2014.
Grant, Michael und John Hazel: Lexikon der antiken Mythen und Gestalten. (1973) München 1976 (List).
Kern, Hermann: Labyrinthe. Erscheinungsformen und Deutungen – 5000 Jahre Gegenwart eines Urbilds. München 1982 (Prestel).
Perec, George: La Disparition. (Deutsche Übersetzung von Eugen Helme von 1989: Anton Voyls Fortgang. Verlag Zweitausendeins).
Riordan, Rick: Percy Jackson und die Schlacht um das Labyrinth. (USA 2008) Hamburg 2010 (Carlsen).
Schmidbauer, Wolfgang: E-Mail vom 10. Dezember 2014.

(Ursprünglich: Post #296 meines Labyrinth-Blogs bei den SciLogs / JvS #1016 / SciLogs #1371/ Aktualisiert: 07. Jan 2021 / 26. Dez 2015/12:48 (23. Nov 2015/22:57)  / v

Kategorien
CoronaPandemie Entschleunigung

Entschleunigung in Zeiten der Pandemie

Als ich 1979 in meinem Ratgeber Singles – Alleinsein als Chance den Begriff “Entschleunigung” einführte, hätte ich nicht im Traum daran gedacht, welche Furore dieser Begriff im Lauf der Jahre machen würde.  Seit dem Jahr 2000 ist er sogar im Duden präsent.

Die Corona-Pandemie mit dem ersten Lockdown in diesem Frühjahr hat alle Abläufe extrem verlangsamt – der Begriff “Entschleunigung” tauchte deshalb plötzlich überall auf.

Aber Corona hat auch das Gegenteil forciert, die Beschleunigung, – zum Beispiel, was die Digitalisierung des modernen Lebens angeht. Oder wie der Bundestag an einem einzigen Tag alle drei – vorgeschriebenen – Lesungen eines neuen Gesetzt über das Kurzarbeitergeld buchstäblich durchpeitschte, und zwar mit der Zustimmung aller im Parlament vertretenen Parteien, sogar der sonst immer opponierenden AfD.

Mein Symbol für Entschleunigung (Bronze, unbekannter Künstler, unbekanntes Jahr).