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3 (drei) Haiku Hochbegabung Psychologie Schreiben

Die 3 (drei) ist häufig dabei

Nicht nur ich habe ein spezielles Faible für die Zahl 3 (drei). Wenn Sie ihre Tageszeitung mal genauer anschauen, finden Sie zum Beispiel, dass der “Seite Drei” darin eine spezielle Bedeutung zukommt. Dort stehen immer die großen Reportagen (jedenfalls ist das bei der Süddeutschen Zeitung so).
Jeder längere Artikel besteht aus drei Abschnitten:
° Titel (oft nur ein MindCatcher, der Ihre Aufmerksamkeit erregen soll).
° Darunter die Einlaufzeile (auch Synopse genannt), in der genauer erläutert wird, worum es in diesem Text geht. Sie ermöglicht Ihnen zu entscheiden, ob sie weiterlesen im
° Fließtext darunter, in dem die ganze Geschichte ausgebreitet wird.

Auch die Titel selbst bestehen oft schon aus genau drei Elementen – Journalisten nennen das die Dreiklangfanfare: “Friede, Freude, Eierkuchen” wäre so ein Beispiel. “Titel, Thesen, Temperamente” ein anderes. Und noch ein drittes (genau!) Exempel: “City of Desaster” (okay, das ist jetzt ein wenig gemogelt).
Am unteren Rand der einzelnen “Bücher” der Zeitung (Feuilleton, Wirtschaft, Sportteil, Lokales) werden gerne die drei wichtigsten Artikel angekündigt: “Im Rampenlicht” / “Im Zwielicht” / Im Dunkeln”. (Warum nicht nur zwei – oder gar fünf?)

Schauen Sie doch auch mal auf die Startseite dieses Blog: Da werden Ihnen wie viele Artikel angeboten?

Früher dauerte ein Song in der Jukebox drei Minuten – ungefähr. Das war der Standard. Weil das sowohl zum Zuhören wie zum Tanzen sehr angenehm war (und für den Jukebox-Betreiber finanziell ergiebiger). Bis neue Technik die Langspielplatte ermöglichte und die Jukeboxen verschwanden.

Wie wär´s mit einem “flotten Dreier”? Oder mit einer richtigen “Dreiecksbeziehung”? Geht selten gut – weil viel zu psychodynamisch. Das liest man jedenfalls in einem Interview mit dem französischen Regisseur Garrell über seinen neuesten Film “Ein Mann zum Verlieben”. Der Artikel hat den Titel “Die Drei ist eine Utopie”.

Drei Minuten soll der Tee ziehen..

Drei Minuten surrt die elektrische Zahnbürste.

“Die ersten drei Minuten…” lautet der Titel eines Buches über die Entstehung des Universums nach dem Urknall. (Warum nicht vier Minuten – oder zwei?)

Etwa drei Prozent er Bevölkerung sind hochbegabt, mit einem Intelligenzquotienten ab 130 aufwärts. (Genau genommen sind es 2,27% gemäß der Normalverteilungskurve – aber mit 3,00% lässt sich leichter rechnen – und so genau kann man die Grenze gar nicht ziehen, die HB von normaler Begabung trennt.)

Die Basis des christlichen Glaubens ist die Trinität von “Gott Vater, Gott Sohn und Heiliger Geist. (Ja, die Gottesmutter Maria hätte das ganz schön durcheinander gebracht. Deshalb haben die Protestanten sie vermieden – und die Katholiken ihr im Nebengang der Kirchen einen Seitenaltar zur Verehrung gebaut).
Die Basis des hinduistischen Glaubens ist eine völlig andere Trinität: Brahma, Shiva und Vishnu.

Eine höchst dynamische Zahl

Was macht eine Familie aus? Vater – Mutter – Kind.
Und wie kommt man dort hin? Verliebt – verlobt – verheiratet. (War jedenfalls früher so.)

Was sind die wesentlichen Entwicklungsstadien von Romanfiguren (und oft auch im richtigen Leben)? Täter – Opfer – Retter.

Wie heißen die Zeitmodi? Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft.

Was sind die Phasen einer klassischen Heldenreise? Oberwelt – Schwelle – Unterwelt.

Was brauchen Sie, damit Ihr Handy funktioniert? Geladener Akku – Guthaben – Passwort.

Wie geht ein guter Abzählreim? “Eene – meene -muh / raus bist du”.

Wieviel Zeilen hat ein Haiku? 5 Silben / 7 Silben / 5 Silben.
Beispiel (eben gedichtet):
5 Mit “eins” beginnt es
7 Kommt ein zweites noch dazu
5 Gibt “drei” keine Ruh.

Das Beste kommt zum Schluss:

Aller guten Dinge sind drei” – so sagt man doch, oder?”

Lesefutter
Garrell, Louis (Interview: Gansera, Rainer): “Die Drei ist eine Utopie”. In: Süd.Zeitung Nr. 257 vom 06. Nov
2020, S. 12 (Feuilleton).
Könneker, Carsten: Wissenschaft kommunizieren. Weinheim 2012 (Wiley VCH). Kap. 8.2.7 “Der Dreiklang”.
– ISBN 978-3-527-32895-6. 219 Seiten – € 24,90. Ein sehr lesenswertes Buch mit vielen guten
Schreib-Tipps – nicht nur für Wissenschaftsjournalisten.
Mühlauer, Alexander: “City of Desaster” (In London wütet das Corona-Virus mehr als irgendwo in Europa).
In: Süd.Zeitung Nr. 11 vom 15. Jan 2021 S. 03 (Seite Drei).

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Autobiographisches CoronaPandemie Haiku

Fürsorge – oder Angst?

Kennen Sie das auch? Sie laufen in der Stadt. Jemand kommt Ihnen entgegen. Sie haben keine Schutzmaske aufgesetzt. Die entgegenkommende Person hat keine Schutzmaske aufgesetzt. Sofort ist das das fatale Wörtchen “Aerosolwölkchen” in ihrem Bewusstsein.

Soll man da vorsichtshalber die Maske herausfingern und aufsetzen?

Soll man das Gesicht abwenden – den Atem anhalten?

Noch seltsamer wäre die Situation, wenn man diese Person kennt – vielleicht sogar gut kennt, als Nachbar im Haus. Da kann man doch nicht das Gesicht abwenden. Da kann ja auch nichts passieren, die kennt man doch. Von wegen!

Aber was weiß man denn über andere Leute? Nicht einmal die Mitglieder der eigenen Familie sind doch “sicher negativ”. Denn die Enkelkinder können sich in der Schule angesteckt haben. Vor Tagen schon. Die Eltern (also die eigenen Kinder) können sich bei ihren Kindern angesteckt haben.

Ein paranoider Teufelskreis der Gedanken beginnt im Kopf zu rotieren.

Aber ist das nur die Angst vor Ansteckung – oder spielt da nicht auch eine gewisse Fürsorge mit – das man die anderen schützen möchte, fall man selbst (noch unerkannt) das Virus mit sich herumträgt und weitergibt?

Erleichterung: Die entgegenkommende Frau ist einige Meter vor der Begegnung in ein Haus getreten. Gerettet. Trotzdem den Atem noch ein wenig anhalten. Bis etwaige Aerosolwölkchen verweht sind, sich am Boden abgesetzt haben. Wenn da nur nicht dieser feine Parfümduft nachwehen würde, ganz zart, nicht unangenehm. Aber eben auch – ein Aerosolwölkchen!

Was soll´s. Wir müssen alle mal sterben. Aber bitte nicht mit Corona-Erstickungsanfällen auf der Intensivstation.

Zuhause bleiben. Sich einbunkern. In freiwilliger Quarantäne –

Nein, kommt nicht infrage. Maske aufsetzten. Immer die Maske aufsetzen. Die meiste Zeit jedenfalls. Man kann ja die Nase frei lassen. Und wenn einem jemand zu nahe kommt – hochziehen das Visier. Wie Ritter Kunibert, bevor er in die Schlacht zieht.

Wie wär´s mit einem Haiku als Abwehrzauber, ironisch distanzierend:

Der Feind kommt näher.
Auf die Maske – hoch das Visier.
Wieder gerettet.

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3 (drei) Autobiographisches Haiku Kreativität Lyrik Naturwissenschaft Psychologie Sachliches (Sachtexte) Science-Fiction

GeistQuantenfluktuationen

Achtung – jetzt wird es winzig, richtig multimikroskopisch ultra nanomäßig klein. Und ein wenig science-fiction-artig. Aber es wird zugleich auch immens schreibpraktisch.

Quantenfluktuationen sind die kleinste vorstellbare Einheit der Welt – Manifestationen des Planck´schen Wirkungsquantums. Max Planck hat es sich als Grundlage der von ihm um 1900 begründeten Quantenphysik ausgedacht. Ausgedacht – das ist das Schlüsselwort. Niemand wird jemals ein solches Teilchen beobachten. Es ist ein geistiges Konstrukt, das man in die mathematischen Formeln der Quantenphysik einbauen kann. Das funktioniert bestens.
Harald Lesch stellt dafür in dem Film “10 hoch” eine gute Visualisierung vor: Aus dem Nichts (Vakuum) gemächlich aufblubbernde Bläschen. Sie “blubbern” natürlich nicht – sie geben keinen Ton von sich – “dort unten” im kosmischen Vakuum gibt es keine Töne. Aber das ist eine anschauliche Vorstellung.
Ich liebe dieses Wort “Quantenfluktuation” – das ist pure Poesie. Es ist sehr anschaulich (wenn man weiß, worum es sich handelt und den Film mit Lesch gesehen hat). Es passt bestens in jede Science-Fiction, die ja ihre ganz eigene technische und naturwissenschaftliche Sprache hat und – wenn sie gut ist – auch Poesie. Muss man aber mögen.

Als Jugendlicher zwischen Abitur und erstem Studiensemester habe ich mal während einer “malenden Phase” die folgende Skizze gezeichnet. Sie kommt heute in meiner Vorstellung dem am nächsten, was bei einer Quantenfluktuation geschehen könnte und sich eigentlich nicht beschreiben lässt. Aber man kann sich dem annähern. Als ich im Sommer 1959 das Bild anfertigte, hatte ich keine Ahnung von QF. Oder wie das sein könnte, wenn aus dem Unbewussten etwas in dieser Art aufsteigt und so etwas wie psychische Energie wird – die dann zum Beispiel zu so einem Bild gerinnt, wenn man dem Fluss der Energie folgt.

In vielfacher Vergrößerung: Aus der Schwärze des Vakuums emaniert ein Quant – könnte aber auch was anderes sein (JvS 1959-08-06)

GeistQuantenfluktuationen – was soll das denn sein?

Unter Geist versteht die Philosophie (und heute ihre moderne Tochter, die Psychologie) ein drittes* Element neben Körper und Psyche. Die heutigen Psychologen mögen den Begriff nicht sonderlich – da kann man nichts messen, wiegen, zählen. Aber niemand wird bestreiten, dass es so einen eigenständigen Bereich gibt. Denn Gedanken, als Grundelement des Geistes, sind nun mal nicht körperlicher Natur oder seelischer Art (wie die Gefühle). Beispiel: Das Wort “GeistQuantenfluktuationen”.

* Körper, Seele und Geist – das ist ein sehr schönes Beispiel für die Bedeutung der Zahl “3” – nicht nur in der Philosophie. Deshalb habe ich dafür eine eigene Kategorie eingerichtet: “3 (drei)”.

Ich habe mir diesen Begriff heute früh ausgedacht – nein: das Wort ist mir eingefallen. Es “fiel” buchstäblich in mein Bewusstsein ein, als ich nach etwas suchte, das den Vorgang beschreibt, der jeden Morgen bei mir abläuft, wenn ich nach dem Aufwachen erst einmal im Dunkeln sitze. Das ist meistens so gegen 05:00 Uhr, also im Übergang von der Nacht in den Tag, wo manchmal ein Traum nachschimmert (oder heftig nachhallt, wenn es ein Albtraum war), aber auf jeden Fall irgendwelche Gedanken, Ideen, Einfälle hochblubbern. Woher kommt das? Aus der Nacht- und Traumwelt. Aus dem seelischen Urgrund. Aus dem Unbewussten (wie Freud das nannte), oder aus dem Vorbewussten (wie ebenfalls Freud jenen anderen, bewusstseinsnäheren Bereich nannte, der schon einmal bewusst war, aber wieder vergessen wurde und so etwas wie die Quelle der Kreativität ist)
Inspiration nannte man das früher – vom griechischen Wort für “einhauchen”. Etwas wird eingehaucht. Etwas blubbert hoch – so wie die Quantenfluktuationen aus dem kosmischen Urgrund des Vakuums hochblubbern, sich zu Quarks und immer höheren, komplexeren Elementarteilchen zusammenfinden, Atome bilden daraus Moleküle, diese schließen sich zu Zellen zusammen – Leben beginnt – und auf der höchsten beobachtbaren Ebene: Menschen wie Sie und ich. Das kann man sich doch gut vorstellen, oder*?

* Was man sich nicht mehr vorstellen kann: Woher sollen denn diese Quantenfluktuationen kommen – wenn es “da unten” weder Raum noch Zeit noch sonst irgendetwas gibt? Eine Frage, auf die es niemals eine Antwort geben wird – genau wie auf diese Frage: “Was war vor dem Urknall?” – wo kommt diese ultrawinzige Materieballung her, in welcher das gesamte Universum enthalten ist und aus der es sich entfaltet, Raum und Zeit bildet –
Lassen wir das. Sonst landen wir noch im Irrenhaus, pardon: in der Landesnervenheilanstalt – so heißt das heute euphemistisch. Meint aber dasselbe: An der Welt irre werden – sich verlieren im Yrrinthos der Welt. (Zum “Yrrinthos” an dieser Stelle mehr.)

Continuos creation des Geistes: auch Kreativität genannt

Der Begriff “Quantenfluktuationen” ist wiederum ein sehr gutes Beispiel für das, was ich “GeistQuantenfluktuationen” nenne – ein Gedanke, der um 1899 in Max Planck hochgeblubbert ist, sich erst in Texten und Formeln des Gelehrten manifestierte und irgendwann Bestandteil des modernen naturwissenschaftlichen Denkens wurde. Er ist – obwohl niemand ihn je gesehen und beobachtet hat und dies niemals der Fall sein wird – ein Element der Wirklichkeit geworden.
Und vielleicht wird sogar, wenn andere diesen meinen Begriff aufnehmen und verwenden, die “GeistQuantenfluktuationen” ebenfalls zu einem Element der Wirklichkeit – obwohl dies nichts anderes als eine “GeistQuantenfluktuationen” ist, die heute früh in mir hochgeblubbert ist. Und selbst wenn sonst niemand den Begriff übernimmt – in meiner Wirklichkeit ist er nun da und macht mir anschaulich, was Kreativität ist (und auch Phantasie): Einfälle (die von irgendwo aus einem geheimnisvollen “oben” einfallen) – oder eben von “unten”, ebenso geheimnisvoll hochblubbern, aus den Archiven meines Gedächtnisses oder woher sonst sie entstehen mögen.
Continuos creation – das war in der Kosmologie lange die Beschreibung dessen, was im Kosmos ständig passiert. Einstein glaubte noch an dieses ständige Weiterfließen von Raum, Zeit, Materie und Energie “von irgendwoher”. Bis Hubble mit der Idee des Big Bang, des Urknalls daherkam. Die Kontinuierliche Schöpfung (die ja eigentlich keine war, oder? Wer soll den das “geschaffen haben?) lebt aber paradoxerweise immer noch weiter – eben als Konzept der – genau: der Quantenfluktuationen! Die ja unaufhörlich aus dem Vakuum, dem Nichts entstehen und neue Materie/Energie bilden…

Rätselhafte Welt, diese Physik. In der es allerdings auch andere Paradoxien gibt, wie die “Welle-Korpuskel-Dualität” des Lichts. Mit dem wunderbaren Nebeneffekt, dass Heisenberg mit seinem Unschärfe-Theorem die Psychologie in die Physik hineingeschmuggelt hat: Den Beobachter. Es liegt “im Auge des Betrachters” (so ungefähr hat das Shakespeare dies mal in Bezug auf die Schönheit formuliert), ob das Licht als Welle beobachtet wird – oder als Korpuskel.
Und es liegt “im Wollen des Handelnden”, ob er aus einem Blubber-Gedanken einen Song komponiert, eine Statue aus einem Stein haut, ein Gemälde gestaltet, einen Aphorismus kreïert, vielleicht sogar einen ganzen Roman mit tausend Seiten – oder vielleicht nur ein winziges Haiku.

“I bombed Munich”

Ein anschauliches Beispiel für eine GeistQuantenfluktuation habe ich dieser Tage Anfang Janaur 2021 erlebt, als irgend etwas (keine Ahnung mehr, was das war) eine Erinnerung an ein Erlebnis 1992 in Brig im Kanton Wallis auslöste. Ich habe es hier im Blog beschrieben. Das war natürlich nicht ich, der da bombte – aber vielleicht lesen Sie es hier im Blog nach: “I bombed Munich” .-

Und hier noch ein Haiku (eben in mir hochgebubbelt)

Geist Quan ten fluk tua tion – sechs Silben. Könnte man da vielleicht ein Haiku draus machen? Wie wär´s damit:

Quan ten fluk tua tion
So blub bert der Geist em por
Aus Rät sel tie fen

Zählen Sie es ruhig nach: 5- 7 – 5 Silben. Guten Morgen, allerseits.

Quelle
Windorfer, Gerhard und Lenz, Herbert (und Harald Lesch als Sprecher und Moderator): 10 hoch 26 bis -35: Universum und Quanten. Deutschland 2010 (Komplett Media).

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Beruf Haiku Lyrik

Karl Valentin und die prekären Berufe als Haiku

Prekäre Berufe – das sind all jene gemeinhin als “kreative Tätigkeiten” bezeichneten “freien Berufe” – die bei enormem Einsatz miserabel bezahlt werden – mit Garantie auf Altersarmut. Die Fotografen zählen dazu und die Jazzmusiker und die Kunstmaler und die Grafikdesigner –
Ja, und auch die Schriftsteller und Schreib-Seminarleiter sowie viele Journalisten – also Angehörige jener drei Berufe, die ich selbst ausübe (wobei der Journalist nur noch also Blogger auftritt – also gar nichts verdient).

“Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.”

Karl  Valentins viel zitiertes Bonmot hat ihm mit großer Sicherheit keinen einzigen Penny eingebracht – obwohl es inzwischen bestimmt unzählige Male zitiert worden ist, sich also andere Leute mit seinem kreativen Einfall schmücken (wie ich jetzt). Immerhin hat es mich zu eigener Kreativität angeregt, denn ich möchte es nun ergänzen und zugleich in ein Haiku verwandeln – was Valentis Ausspruch nahelegt, wenn man ihn in zwei Zeilen zerlegt:

“Kunst ist schön,
macht aber viel Arbeit.”

Das sind bereits fünf Silben – fünf Silben. Ergänzen wir diesen Zweizeiler durch eine dritte Zeile und fügen wir der zweiten Zeile das steigernde “meist sehr viel” hinzu – und schon ist das ein Haiku:

Kunst ist manchmal schön,
 macht aber meist sehr viel Arbeit
– und wird schlecht bezahlt.”

(Zählen sie es ruhig nach: fünf Silben – sieben Silben – fünf Silben.)

Das ist der Fluch der kreativ-prekären Berufe: Sie werden in der Regel “schlecht bezahlt”. Dieser Blog ist ein passendes Beispiel: Er ist hoffentlich “schön” (zumindest die Abbildungen sollten es sein), macht höllisch viel Arbeit – und bezahlt wird dafür gar nichts. Jedenfalls nicht direkt. Vielleicht lockt die Qualität und das Thema “Schreiben” den einen Leser oder die andere Leserin in eines meiner Schreib-Seminare. Dann wäre der Blog immerhin PR, die sich finanziell bemerkbar macht.

Und jetzt noch das passende Bild von Spitzweg (aus der Wikipedia, die es aus vom heutigen Standort in der Neuen Pinakothek übernommen hat):

  • – – –

Tja, das geht leider nicht, weil WordPress das Bitmap-Format nicht akzeptiert. Macht aber nichts. Dieser “Arme Poet” hart sich so tief ins kollektive Gedächtnis des Abendlandes eingeprägt, dass jeder einigermaßen Gebildete es inzwischen kennen dürfte. Und notfalls können Sie es sich ja in der Wikipedia anschauen: Einfach “Der arme Poet” eingeben – und schon haben sie es. Carl Spitzweg hatte schlauerweise als Apotheker einen nicht-prekären Brotberuf und wäre später im Leben sicher auch als Kunstmaler gut zurechtgekommen. Im Gegensatz zu seinem weniger glücklichen Malerkollegen Vincent van Gogh, dessen Bilder zu Lebzeiten niemand haben wollte und die heute mit zig Millionen gehandelt werden. Pech gehabt. Das richtige Jahrhundert muss man eben auch erwischen oder einen reichen Gönner (oder eine reiche Frau). –

Jetzt hab ich es doch noch geschafft, das bmp-Format ins jpg-Format umzuwandeln, und hier ist er, der “arme Poet” (den Spitzweg selbst nie als solchen bezeichnet hat – das machten erst seine biedermeierlichen Zeitgenossen und Nachfahren):

Carl Spitzweg: Der arme Poet (1839 – Neue Pinakothek)

Hoffentlich krieg ist jetzt keine Abmahnung von einem schlauen Rechtsanwalt. Aber bei mir ist nichts zu holen (s. oben “prekäre Berufe”).

Arbeitszeit für diesen Blog-Beitrag: 1Std 20 Min. Verdienst: niente.

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3 (drei) Haiku

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… da steckt eine Menge Arbeit drin und wenn er Ihnen gefällt, würde ich mich freuen, wenn Sie mir, ohne jede Verpflichtung, einen kleinen Obolus von 33* € auf mein Konto überweisen. Sie erhalten dann dreierlei*:

° Die meisten Beiträge dieses Blogs sind zwar jedermann (und jeder Frau) direkt zugänglich und gratis. Aber einige Texte (Kurzgeschichten, längere Texte zum Handwerk des Schreibens und Veröffentlichens etc. ) habe ich mit einem Passwort versehen (alle mit dem gleichen) – das ich Ihnen nach Erhalt Ihres Obolus gerne per E-Mail zuschicke. (Demnächst finden Sie ihier eine Liste dieser geschützten Texte zur gefälligen Bedienung: Passwortgeschützte Beiträge.)

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Danke! Merci! Thanks a lot! Çok teşekkürler. Muchas gracias! Merci vielmal! Grazie mille!
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Und als Spezialbonus noch ein flott gedichtetes Haiku zum Thema Geldkreativität:

Geld oder Leben?
Nur vom Weinstock die Reben
Kostenlos köstlich

* Wie Sie sehen, habe ich es mit der “3”. Ist mein Glückszahl – vielleicht auch Ihre?
Jeweils drei aktuelle Texte sehen Sie auch auf der Startseite dieses Blogs angezeigt, wenn Sie ihn aufrufen (das ist die Grundeinstellung von WordPress). Sie würden staunen, wo die “drei” sonst noch eine Rolle spielt – sie ist fast so etwas wie eine “magische” Ziffer. Mehr im Blog-Beitrag → Die 3 (drei) ist häufig dabei.