MultiChronie

MultiChronie ist ein von mir (Jürgen vom Scheidt) entwickeltes Konzept, das autobiographisches Schreiben erleichtern soll. Passend zur Thematik mute ich Ihnen jetzt auch einiges an autobiographischem Material zu. Aber genau darum geht es ja bei der MultiChronie: Um die Verbindung von persönlichen Erlebnissen mit der Weltgeschichte – mit den Geschehnissen in der Familie als Brücke. Beispiel Krieg (brandaktuell die Ukraine – historisch 1941-45 durch Hitlers „Unternehmen Barbarossa“):
° Was das Kleinkind nur diffus als Stimmungen der Erwachsenen mitbekommt (und später vielleicht aufschreibend erinnert),
° entfaltet seine Wirkung in der Familie (Vater, Onkel, Großvater sind abwesend irgendwo „an der Front“, die Frauen „halten die Stellung zuhause“)
° und basiert auf den Ereignissen der Weltgeschichte.

In den verschiedenen (aktuell 300) Beiträgen zu meinem Blog verwende ich am Schluss gelegentlich den Begriff MultiChronalia. Darunter verstehe ich verschiedene → ZeitSchichten bzw. Erlebnisse, die sich um einen bestimmten Text anordnen – etwa wie weiter unten hier im Text die Tabelle zum Thema „MultiChronie“.
Das soll dann jeweils ähnlich einem Abstrakt das Gesagte noch einmal schlaglichtartig zusammenfassen und sichtbar machen, wie sich Themen über die Jahre hin wiederholen und entwickeln.
Ein praktisches Beispiel finden Sie am Schluss des Beitrags Don´t look forward.

Abb. 1: Symbolische (vertikale) Darstellung der verschiedenen ZeitFäden (Themen) eines Lebens – horizontale Darstellung s. unten Abb. 6 (Archiv JvS)

VielZeitigkeit

Den Neologismus MultiChronie könnte man als „Vielzeitigkeit“ übersetzen. Ich ziehe jedoch das neue Kunstwort „MultiChronie“ vor, weil sich schon in diesem Begriff zwei historisch unterschiedliche ZeitSchichten zeigen und das Wort sich damit gewissermaßen selbst erklärt:
° Der erste Wortteil „Multi“ (viel) stammt aus dem Lateinischen und der entsprechenden römischen Zivilisation,
° der zweite Wortteil „Chronie“ kommt aus dem Griechischen (chronos = Zeit) und somit aus der vorangehenden Mittelmeer-Epoche.
(Die Binnenversalie – also das groß geschriebene „C“ in der Mitte des Wortes oder das „S“ bei ZeitSchichten – soll darauf aufmerksam machen, das es sich hier um etwas Neues handelt.)
Dieses Konzept nahm zwar seine aktuelle Gestalt ab 2022 während der Arbeit an meiner eigenen Autobiographie an, hat jedoch eine lange Vorgeschichte und zwei „Ideen-Eltern“:
° 1816 Mary Wollstonecraft-Shelley als „Ideen-Mutter“ (mit ihrem Frankenstein-Roman),
° 1895 Sigmund Freud als „Ideen-Vater“ (mit der autobiographischen Deutung seines „Irma-Traums“) sowie im selben Jahr Herbert George Wells mit einem utopischen Roman Die Zeitmaschine – gewissermaßen als „Ideen-Onkel“.
° 1961 begann ich als Student der Psychologie, einer Anregung von Harald Schultz-Henke folgend (in der Pflichtlektüre Der gehemmte Mensch), meine Träume aufzuschreiben, und zwar in zwei Spalten, wie in einem Vokabelheft:
° links den erinnerten Traum,
° rechts meine Einfälle dazu („Freie Assoziationen“ nannte dies Freud, von dem das Verfahren stammt).

Wer sich mit der eigenen Lebensgeschichte befasst, ist gut beraten, ab und zu den „Sokratischen Dialog“ zu verwenden (Details dazu in der Wikipedia). Für mich besteht dieser vor allem aus drei Fragen, die ich mir immer wieder stelle und die auch den Kern des Konzepts der MultiChronie darstellen:
° Wer bin ich? (Gegenwart)
° Woher komme ich? (Vergangenheit)
° Wohin gehe ich? (Zukunft).

Diese drei ZeitSchichten sind nach meiner Erfahrung bei jedem Erlebnis beteiligt, das als Gedächtnisinhalt abgespeichert wird. Ich will das gleich anhand der Entwicklung meiner Überlegungen zum Konzept der MultiChronie deutlich machen. Dazu gehört zunächst eine Vorgeschichte, die ich im Jahr 1815 beginnen lasse, also weit vor meiner eigenen Existenz, aber wichtig für den Hintergrund des Konzepts:

Jahr                        Persönliche Ereignisse Historische Ereignisse
 Vergangenheit: „Woher komme ich?“ 
1815– – –Ausbruch des Vulkans Tambora führt 1816 zum „Jahr ohne Sommer“ mit weltweiten Hungerkatastrophen aufgrund furchtbar kalten und nassen Wetters.  –
Mary Shelley ist schwanger, verliert aber das Kind (was als eine der psychischen Quellen für ihren Frankenstein-Roman gilt).
1816– – –                Aufgrund des schlechten Wetters verbringt Mary Shelley mit ihren Begleitern die Ferien am Genfer See vor allem schreibend in der „Villa Diodati“, wo ihr Roman Frankenstein entsteht, ausgelöst von einem Albtraum. –
Dieses Treffen mit gemeinsamem Schreiben kann man als erste „Schreib-Werkstatt“ verstehen.
1818– – –Der Frankenstein-Roman wird veröffentlicht und als Theaterstück aufgeführt – beides mit großem Erfolg bis heute 2023.
1884-1886– – –Sigmund Freud, damals noch Physiologe und Medizinstudent in Paris bei Charcot, untersucht (auch in Selbstexperimenten) die Wirkung der neuen Droge Kokain. Er empfiehlt sie in einigen Artikeln geradezu enthusiastisch und behandelt u.a. einen morphiumsüchtigen Freund damit – was fatalerweise dessen Untergang beschleunigt. Er entdeckt jedoch die Möglichkeiten, das Kokain für die Lokalanästhesie (am Auge) einzusetzen – was ihn zum Begründer der Schmerzbehandlung macht, die wir heute noch segensreich beim Zahnarzt erleben. Aber Freud hat auch große Schuldgefühle, weil er die negativen Wirkungen der Droge ignoriert hat.
1895– – –Sigmund Freud arbeitet an seinem Buch Die Traumdeutung. Ab Kap. 3 („Der Traum von Irmas Injektion“) beschäftigt er sich darin autobiographisch mit eigenen Träumen. Er führt dabei das Konzept der „Freien Assoziation“ ein, mit dem er verschiedene zeitliche Schichten des Traums freilegt und zu einander in Beziehung setzt – für mich so etwas wie eine erste Form „multiChronalen Denkens“. –
Herbert George Wells schickt in seinem utopischen Roman Die Zeitmaschine den Protagonisten in immer fernere Zukünfte. Solche Zeitreisen wird es wohl nie geben – außer in Form einer Psychoanalyse, die zufällig in der selben Zeit von Sigmund Freud entwickelt wird, bei der die Analysanden in die Zeit ihrer eigenen Vergangenheit (vor allem Kindheit und Jugend) zurückgeführt werden – damit sie fortan ihre Zukunft besser gestalten können.
1957Bei der Arbeit an meinem ersten Roman Männer gegen Raum und Zeit  bewege ich mich – in der Gegenwart schreibend – in fernster Zukunft des Jahres 7812 und in ebenso ferner Vergangenheit des Untergangs von Atlantis vor 12.00 Jahren. Gegen Schluss kommt es zu einer Zeitreise. An so etwas wie MultiChronie habe ich dabei nicht gedacht.In der Science-Fiction-Literatur wird man als Leser ständig mit zukünftigen Entwicklungen konfrontiert, die (wenn die Geschichten gut erzählt sind) Wurzeln in vergangenen Geschehnissen haben – und in der jeweiligen Gegenwart geschrieben und gelesen werden.
1961Während meines Studiums der Psychologie beginne ich mit einem Traum-Tagebuch, in dem ich verschiedene Assoziationen zu den Träumen notiere, die in verschieden Zeitabschnitte meines Lebens führen 
1973Ich zeige in meiner Studie Freud und das Kokain, dass die von Freud vorgestellten und analysierten eigenen Träume in dem Buch Traumdeutung eine Aufarbeitung seiner Kokain-Experimente von 1884-86 sind und damit ein wichtiger Anstoß zur Entwicklung der Psychoanalyse.In Gestalt des Novocain und seiner chemischen Abkömmlinge ist heute noch Freuds lokalanästhetische Anwendung des Kokains segensreich in Gebrauch. Dass dies nicht ihm zugeschrieben wird, hat damit zu tun, dass er diese Experimente aufgab und sie seinen Kollege Karl Koller fortsetzen ließ, der den Ruhm einheimste.
1980Ich kaufe den Roman Frankenstein – lese ihn aber erst 2003.Eine der vielen Verfilmungen ist Mary Shelleys Frankenstein von 1994 (Regie: Kenneth Brannagh).                 
1991Als Reaktion auf einen TV-Bericht über  H.M. Enzensberger (→) verwende ich in einer Notiz erstmals diesen Begriff:
„Die MultiChronie ist eine der typischen Friktionen innerhalb der multikulturellen Gesellschaft und zwischen den vielen Staaten der Erde. Sie ist, auf der Selbst-Ebene auch Bedingung für Kreativität: schnelles und langsames, ja fast zeitloses Denken müssen synchronisiert werden und wirken aufeinander ein. Halluzinogene können dies fördern. Im Traum ist wahrscheinlich – schon durch die Multifunktionalität der Symbole – immer MultiChronie vorhanden.“
„Der Begriff der Ungleichzeitigkeit“ (Portrait H.M. Enzensberger im TV – Süd. Zeitung vom 09. Feb 1991)
1996Ich beginne Meldungen und Artikel über das Phänomen der MultiChronie zu sammeln →„Hochmut mit Bart: Für glatt rasierte Männer will die streng islamische Taliban-Miliz in Afghanistan allenfalls eine Arbeit als Straßenkehrer erlauben. Die Gesichtsrasur, so die Begründung, verstoße gegen den Islam, Bartlose könnten keine ehrenhafte Tätigkeit ausüben.“  [Das zielt wohl in erster Linie gegen die Frauen und die Jugendlichen.] (Abendzeitung München vom 08. Jan1996).
„Diese Pilger … An der Schwelle zum 21. Jahrhundert steht der Mensch mit einem Fuß im Mittelalter.“ (Südd. Zeitung Magazin vom 26. Jan 1996)
 Gegenwart: „Wer bin ich jetzt?“ 
2023Ich arbeite an einer Studie über MultiChronie in Zusammenhang mit meiner Autobiographie.Wenn man genau hinsieht, kann man überall MultiChronie entdecken: In Zeitungsartikeln, Fernsehberichten – und im eigenen Wahrnehmen und Denken.
 Zukunft: „Wohin gehe ich?“ 
(2030)Ich habe mich in meinen Science-Fiction-Erzählungen viel mit der Beziehung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beschäftigt (s. 1957). Die  →→ aktuellen technischen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen (Künstliche Intelligenz, Robotik, Digitalisierung, Raumfahrt, Energiewende) realisieren vieles davon in atemberaubender Geschwindigkeit – mit der drohenden Klimakatastrophe als Menetekel („Schrift an der Wand“) für die, welche es sehen wollen. MultiChronie pur: Denn in der jeweiligen Gegenwart werden die Tendenzen aus der Vergangenheit zu Weichen für die Zukunft.

Abb. 2: Grund-Matrix multiChronaler Ereignisse mit persönlichem (Spalte 2) und historischen Anteil (Spalte 3): „Woher?“ – „Wo jetzt?“ – „Wohin?“ (Archiv JvS)

Die MultiChronie ist eine der typischen Friktionen innerhalb der multikulturellen Gesellschaft und zwischen den vielen Staaten der Erde. Auf der Selbst-Ebene des Individuums ist sie Grundlage für Kreativität:
° Schnelles Denken, wie es typisch für hochbegabte Kreative ist,
° und langsames, ja fast zeitloses Denken (s. Entschleunigung)
° müssen synchronisiert werden und wirken aufeinander ein.

Halluzinogene können dies fördern. Im Traum ist vermutlich – schon aufgrund der Multifunktionalität der Symbole – immer MultiChronie im Spiel. Dies ist wohl sogar eine der wesentlichen Funktionen des Traumlebens. Im (absichtslosen) Schreiben kommt man ebenfalls mit diesen Phänomenen in Kontakt.

MultiChronie ist DAS Charakteristikum der Science-Fiction weil diese Geschichten
° auf vergangenem Wissen basieren,
° in der Gegenwart als Buch oder Film realisiert werden
° und in der Zukunft spielen.

Dazu als Veranschaulichung ein fiktiver Dialog aus der…

Begegnung mit einem Alien

„Die MultiChronie auf eurer Welt ist atemberaubend“, sagte Xytrblk und runzelte die Stirn.
*“Was meinst du damit?“ fragte ich zurück.
„Steinigung, Auspeitschen und Handabhacken als Strafen für vergleichsweise lächerliche Vergehen wie Ehebruch, Beleidigung und Diebstahl, Verbot des Autofahrens für Frauen in den arabischen Ländern – und andrerseits das Internet, die erdnahe Raumfahrt und Atombomben in den westlichen hochtechnisierten Ländern. Dazu die Realisierung von Künstlicher Intelligenz einerseits – und andrerseits archaische lokale Subkulturen wie in Afghanistan oder Arabien, die stets gerne die technischen Errungenschaften der westlichen Industriestaaten übernehmen, vor allem in Gestalt von Waffen oder des Smartphone für die Kommunikation. Das ist das, was wir im übertragenen Sinne als Äußerer MultiChronie bezeichnen: Das gleichzeitig nebeneinander Existieren von historisch sehr weit auseinanderliegenden Phänomenen der Kultur und Gesellschaft.“
„Gibt es denn dann auch so etwas wie eine Innere MultiChronie?“
„Ja. Das ist die Existenz verschiedener ZeitSchichten innerhalb derselben Persönlichkeit. Ein Erwachsener kann völlig normal entsprechend den Vorstellungen und Regeln seiner Umgebung existieren. Aber ein Teil von ihm richtet sich nach völlig anderen Regeln, meistens denen aus dem Magischen Alter der Kindheit. So kann beispielsweise ein Naturwissenschaftler die Gesetze und Konstanten der Kernphysik und der Quantenmechanik akzeptieren – und in einer Notsituation rasch ein Stoßgebet um Hilfe zu einem Gott schicken, an den er, der Atheist, längst nicht mehr glaubt – sehr wohl aber das Kind, das er einmal war und das als Inneres Kind psychisch und geistig noch immer in den Tiefen seines Unbewussten existiert.“

Abb. 3: Film Die Zeitmaschine (1960) nach H.G. Wells´ Roman von 1895 – wieder mal angeschaut 2023 – Abb. 4: Film Zurück in die Zukunft (1985) mittels Zeitreise zurück ins Jahr 1955.

ZeitSchichten + ZeitFäden = Innenwelt-Vernetzung

Mit ZeitSchichten bezeichne ich die verschiedenen Lebensabschnitte der eigenen Existenz. Sie prägen die horizontale Schichtung dessen, was zusammen mit den (vertikal verlaufenden) → ZeitFäden zur Innenwelt-Vernetzung wird (s. Abb. 7). In der folgenden Grafik (Abb. 5) ist im unteren Bereich gewissermaßen ab 1816 die Vorgeschichte angedeutet, die lange vor meiner Geburt beginnt, aber damals schon gewissermaßen Vorarbeit leistete bei Themen, die (in der nächsten Graphik) zu den ZeitFäden im eigenen Leben werden, zum Beispiel das Schreiben und die Science-Fiction oder der Tod.

Hervorgehoben sind die vier Orten, von denen drei (Rehau, München, das Oberwallis) zu richtigen Heimaten wurde – der Geburtsort Leipzig hat eine andere, nicht minder prägende Wirkung gehabt, mit ersten starken Erinnerungen.
Könnte man in die Abbildung hineinzoomen, würden die einzelnen Phasen sichtbar: „Früheste Kindheit“ (Leipzig), spätere Kindheit und erste Phase der Jugend (Rehau), die zweite Jugendphase (München ab März 1956), das Studium, die verschiedenen Phasen des Erwachsenseins (bei mir unterscheide ich deren acht – bis in hohe Alter mit Vorbereitung auf den Tod).

Abb. 5: Die verschiedenen ZeitSchichten meines Lebens (Archiv JvS)

Die ZeitFäden ergeben eine ganz andere Schichtung: die vertikale. Ihre ZeitAnker (da, wo sie beginnen) befinden sich in unterschiedlichen „Tiefen“: Wäre dies der Stammbaum der Familie „vom Scheidt“ (der urkundlich angeblich bis ins Jahr 800 zurückreicht) sähe die Grafik ganz anders aus. Einige wichtige Fäden:

° Das Schreiben (schon der Urgroßvater Ferdinand Naumann schrieb 1886 Tagebuch, 1816 verfasste Mary Shelley ihren Frankenstein-Roman, der gewissermaßen der makabre Startschuss für de moderne Science-Fiction wurde und in der ersten dokumentierten Schreib-Werkstatt entstand). Mein eigenes Schreiben begann 1954 mit Tagebuch und 1956 mit eigenen SF-Geschichten.
° Die Science-Fiction-Literatur (1948 erste Begegnungen damit: Superman-Comic, Heftreihe Sun Koh – der Erbe von Atlantis, der Abenteuerroman Auf unbekanntem Stern von Anton M. Kolnberger).
° Die Begegnung mit dem Gevatter Tod (der hätte mich um ein Haar schon bei der Geburt abgeholt, auch später gab es noch einige Gelegenheiten „knapp vorbei“).
° Finanzen ist ein sehr interessanter Faden – da ist vom Millionär bis zur gescheiterten Existenz (die man nach Amerika verbannte) und zum Suizid aus finanzieller Verzweiflung und vielen gutbürgerlichen Existenzen alles dabei.

Abb. 6: Die verschiedenen ZeitFäden meines Lebens (Archiv JvS)

Packt man die horizontalen ZeitSchichten und die vertikalen ZeitFäden in eine gemeinsame Darstellung, so sieht die darin sichtbar werdende Innenwelt-Vernetzung bei mir ungefähr so aus:

Abb. 7: ZeitFäden und ZeitSchichten verknüpft zur Innenwelt-Vernetzung meines Lebens (Archiv JvS)

Um das obige ein wenig abzurunden, zu vertiefen und zu erweitern, stelle ich im folgenden Glossar alle Termine zusammen, die für das Thema „MultiChronie“ relevant sind. Wäre doch eine schöne Grundlage für (Achtung, jetzt wird´s zur Science-Fiction) ein „Institut zur Erforschung der MultiChronie und ihrer praktischen Anwendung in Privatleben und Beruf“ an einer renommierten Universität.

MultiChronie-Terminologie
– ein kleines Alphabet zum besseren Verständnis

Hier nur drei Beispiele, gewissermaßen als „Appetithappen“ – das komplette Glossar finden Sie hier im Blog unter MultiChronie: Glossar.

A-MultiChron = Augenblick : Aktueller Bewusstseins-Moment und –Inhalt → Enge des Bewusstseins.
Anker → ZeitAnker (Beginn eines → ZeitFadens)
Enge des Bewusstsein: Die Zeiteinheit (etwa 300 Millisekunden), die wir als „jetzt“ erleben. Man könnte sie als → MultiChron bezeichnen – denn schon in diesem winzigen (buchstäblichen) Augenblick wird nicht nur Gegenwärtiges realisiert, sondern auch mit vergangenen Eindrücken (Erinnerungen) verglichen und werden Entscheidung über „Wie weiter?“ getroffen: [. . . ]

Quellen
Brannagh, Kenneth (Regie): Mary Shelleys Frankenstein. USA 1994.
Freud, Sigmund: Die Traumdeutung. (Wien 1900). (Das 3. Kapitel „Der Traum von Irmas Injektion“ entstand 1895).
Pal, George (Regie): Die Zeitmaschine. USA 1960 (Metro Goldwyn Mayer).
Scheidt, Jürgen vom: Freud und das Kokain. München 1973 (Kindler – Geist und Psyche).
Shelley, Mary Wollstonecraft: Frankenstein, oder: Der neue Prometheus. (London 1818). München 1980 (dtv Phantastica).
Wells, Herbert George: Die Zeitmaschine (London 1895). Hamburg 1956 (Rowohlt TB).
Zemeckis, Robert (Regie): Zurück in die Zukunft (Back to the Future). USA 1985 (Universal).

SEITE 7 _ 1505 _ 14. Mai 2023/14:45 (2023-03-07)

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