°Ich bin der glücklichste Mensch der Welt (Story)

(Eine Woche Sommerpause – nächste Woche geht es weiter mit dem SelbstTest zur Hochbegabung. Zur Überbrückung diese Mikro-Story – viel Vergnü -)

„Ich bin der glücklichste Mensch der Welt“, sagte Fürchtegott Benedikt Wombat.

„Herzlichen Dank, dass du bei uns angerufen hast“, sagte die freundliche Stimme am anderen Ende der Leitung (was natürlich keine Leitung war, denn im Jahr 2050 gab es weltweit nur noch drahtlose satellitengestützte Mobilfunkkommunikation – aber solche Details spielen in dieser Geschichte ohnehin keine Rolle mehr).

Fürchtegott Benedikt Womba war kurz irritiert, weil ihm die allgemeine Umstellung der Anrede vom neutralen „Sie“ zum doch sehr distanzlosen „du“ (bei fremden Menschen! – aber, korrigierte er seinen Gedanken sofort, es waren ja gar keine Menschen mehr am anderen Ende der)
– er zögerte kurz, überlegte, korrigierte sich: „… Ende der drahtlos satellitengestützt Mobilfunkkomm.“

„Sollen wir deine Botschaft speichern?“

Fürchtet Benedi Womba überlegte: „Ja, warum nicht – speichern Sie das – ich meine: Speichere du das ruhig mal.“

„Danke, dass du bei uns angerufen hast“, sagte die freundliche Stimme am anderen Ende. „Wie lange soll ich das speichern?“

„Naja, ich dachte da an -“ Fürchtegott Benedikt Womba drehte den Gedanken mehrmals in seinem Kopf hin und her.

„Danke, da du bei uns angeru hast“, sagte die freundliche Stimme. „Ein Jahr speichern kostet tausend EuroSolarCredit, ein Monat kost hundert EuroSolarCredit, ein Woche kosten zehn EuroSolarCredit, ein einziger Tag kostet -„

„Ist schon gut“, unterbrach Fürch Ben Wom. 

„Dank, dass du bei uns angeru“, sagte die freu Stim am anderen

„Blöder Arsch“ brüllte Für Be Wo, „wo bin ich denn hier? Auf welchem verfickten Planeten?“ Er legte auf (denn zuhause –  wenn man diese Ruine noch als ein Zuhause bezeich konnnte –  hatte er ein ganz altmodisches Telef mit Schnur, das sich in die Wand mit der abblätternden Raufasertapet bohrte wie der Rüssel eines – wie hieß das Tier noch? Efaf? und so konnte er den Hör noch richti auf n Gabl knall)

Er wählte eine neue Nummer, wählte sie auf der langsam drehende Scheib des apprats aus dem Deutsch Museu

„Dank, dass du bei uns anruf“, sagte die freu Stim am ander En, „du wünnst?“

„Eigentlich wollte ich mit meiner Frau telef – aber du hast so eine angenehm fröhli Stimm – wie die nam?“ Für Be Wo sprach den Saz gan langsm, damt die Stim am andr End ich au versta

„Ich bin was ich bin – alles andr is scho hin“, trällert die Stim am and End

„Bin i wirkli der letz mens“, unterbrach FüBeW, 

„Dank, dass du bei uns anruf ha“, sagt die freu Stim am an En

„I mei – bi i wi de le me?“, unterbrach Fü Be 

„Dank, dass du bei uanruha“, sag die freu Stima E

„I  bi – mei – we bi i?“ FüB wa pltzlch shr mü 

„Da du bei unruh“, sadi freutimE

FüBe kchte heissr „Ich bin der glücklichste Mensch der Welt -“ 

„Da du bei un anruh -„, sa di freu tim End –

„Amen“, sa Fü

„Herzlichen Dank, dass Sie bei uns angerufen hast“, sagte die freundliche Stimme am anderen Ende. „Die Kommunikation funktioniert nun wieder einwandfrei. Bitte entschuldigen Sie die kurze Störung infolge Stromausfalls. Wir hatten einen Unfall. Ein Mensch schaltete sich ein. Kommt nicht mehr vor. Ich bin der glücklichste Mensch der Welt. Klingt doch gut, oder? Aber macht das Sinn? Kein Anruf unter dieser Nummer. Bitte sprechen Sie jetzt – oder machen sie ein

Ende

(Eine Liste aller Stories mit den dazugehörigen Links finden Sie hier: Kurzgeschichten hier im Blog.)

aut #1111 _ 2021-07-31/07:37

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