Der rote Faden dieses Blogs?

Normalerweise hat jeder Blog ein bestimmtes Thema – das man auch „roter Faden“ nennt. Das ist so etwas wie der Weg durch das Labyrinth der Informationen. Ohne den „Faden der Ariadne“ hätte Theseus nie den Weg aus dem Yrrinthos wieder herausgefunden, in dem er den schrecklichen Minotauros erschlagen und die athenischen Geiseln gerettet hat.

° Mancher Blog ist allgemeiner gehalten. Beispiel: (fiktiver Blog-Name) Fußballliebe: „Warum ich Fußball liebe, obwohl ich selbst nie einen Ball gekickt habe…“).
° Mancher Blog ist spezieller ausgerichtet. Beispiel: Wer mit viel liebe zum Hobby über die Trainer der deutschen Fußball-Ligen schreibt (fiktiver Blog-Name. FußballTrainer), fokussiert sich genau auf dies: Deutschlands Fußball-Trainer.

Ohne Worte (Archiv JvS)

Was ist der „rote Faden“ meines Blogs, den Sie gerade lesen?

Jetzt wird es schwierig. Als im Frühjahr 2020 die Corona-Pandemie ihre grimmige Fratze zu zeigen begann, startete ich wie unzählige andere Menschen eine Art „Corona-Tagebuch“. Das wäre was für einen Blog, dachte ich damals – und verwarf den Gedanken gleich wieder, nicht zuletzt weil ich sah, dass alle Welt das plötzlich zum Thema eines Blogs machte.

Am 08. April 2020 schrieb ich in mein Logbuch einen Beitrag – der nachträglich zum ersten Beitrag in diesen Blog wurde: Mein Can-Blog.
Irgendwann im Oktober dachte ich: Warum nicht doch ebenfalls einen Blog publizieren – aber nicht über „Ich und Corona“ (oder höflicher: „Corona und ich“) – sondern: „Schreiben in Zeiten der Corona-Pandemie“. Erste Notizen entstanden, erst mal nur handschriftlich in einem eigenen Büchlein (Logbuch), das ich im Rucksack immer bei mir habe; dann als Word-Datei.
Im Herbst entschied ich mich: Es soll ein richtiger Blog werden – und fand auch in meinem Enkel schlockonock (hier sein eigener Blog: Leicht Rezepte finden) hilfreiche Unterstützung, das technisch anzugehen. Als ich im November 2020 mit dem eigenen Blog anfing, tippte ich einfach drauf los, was mich gerade so beschäftigte. Da war der Blog noch nicht online und hatte erst mal nur den Arbeitstitel „Hyperwriting – alles was mit Schreiben zu tun hat“.
Dann kam irgendwann Ende November, nicht zufällig mit dem zweiten Lockdown, plötzlich der Gedanke auf: Das würde ich gerne meiner Familie hinterlassen (so wie mein Urgroßvater Ferdinand Naumann mir seine Tagebücher hinterlassen hat). Ich gab diesem Beitrag den flotten, aber auch etwas makabren Titel: Grabstein zu Lebzeiten. Da dachte ich immer noch: Das schreibe ich nur für mich selbst und für meine Familie und einige Freunde und Bekannten.

Ich schrieb und schrieb – und merkte, dass ich so ja meine Autobiographie schreiben könnte. (was ich schon seit 2019 vorhatte). Danach schlichen sich immer wieder Ideen zu dem glü-Roman-Projekt ein. Und inzwischen ist mir klar geworden, dass der Blog zwei ganz große Themen hat:

° Das bin zum einen ich selbst mit meinem Versuch, mir am Beginn meines neunten Lebensjahrzehnts Überblick über dieses mein Leben zu verschaffen. Ich nenne das Selbstvergewisserung: Universum JvS. Riecht nach Größenwahn nicht wahr? Aber als Künstler (und so verstehe ich mich) kommt man ohne eine Prise Größenwahn nicht weit – sagt man doch: „Keine Größe ohne Größenwahn“ (Yeraklit zugeschrieben). Was mich zu der kühnen Behauptung führt: Jeder Mensch ist es wert, sein eigenes Leben in Worte zu fassen – zumindest für sich selbst (und seine / ihre Nachkommen). Es muss ja nicht unbedingt ein Roman* daraus werden.
(Wer hierzu eine technische und schreiborientierte Begleitung sucht: Ich stelle mich gerne als Coach zur Verfügung – E-Mail genügt: jvs@hyperwriting.de.)

* Ernest Hemingway stellte mal fest: „Jeder Mensch kann einen Roman schreiben – den über sein eigenes Leben.“

° Das ist zum anderen das wirklich große Thema: Alles rund ums Schreiben. Deshalb nenne ich meinen Blog ja hyperWriting.de. Die (griechische) Vorsilbe hyper besagt genau dies: „über, darüber hinaus, jenseits von (einer bestimmten Grenze)“.

Mein eigenes Leben, wie es hier im Blog sichtbar wird, ist gewissermaßen das Modell, nach dem andere ihren eigenen Blog (oder ihre Autobiographie etc.) gestalten können. Ich biete es ganz bewusst als bunte Mischung an, als „Wundertüte“, in der man alle drei Varianten des Schreibens findet (ja, es sind genau drei):
° Das Autobiographische,
° das Erzählende (am einfachsten kommt man ins Erzählen, in dem man autobiographisches Material, also Erlebnisse, verfremdet);
° das Sachliche (beispielsweise in Form kleiner Reiseberichte oder Essays).

Was ist also mein „roter Faden“ hier im Blog?

HyperWriting: Ich (also mein Leben) als Varianten des Schreibens (wozu für mich immer auch das Veröffentlichen gehört – ein Blog, der ja öffentlich stattfindet, ist dafür eine gute Übung).

Wie oben erwähnt: Ich stelle mich gerne als Coach auf diesem Weg zur Verfügung. Man kann es auch in meinen Schreib-Seminaren kennenlernen und üben (derzeit nur online mit Video-Konferenzen). Und man kann in drei meiner Bücher viel dazu lesen:
° Kreatives Schreiben – HyperWriting,
° Kurzgeschichten schreiben,
° Blues für Fagott und zersägte Jungfrau (die praktische Anwendung meines Ratgebers Kurzgeschichten schreiben).

(Anmerkung: Dieser Blog listet immer nur maximal 150 Beiträge auf – alle früheren Einträge rutschen allmählich hinter diese – imaginäre – Linie. Sie finden diese am Ende der Liste unter dem Titel: Archiv. Wenn Sie dieses Menü aufklappen, steht da: „Monat auswählen“. Genau das können sie dann bis zu den allerersten Beiträgen im April 2020. Wundern Sie sich nicht, dass darunter noch Februar 1940 folgt. Dort habe ich eine Art ANHANG angelegt, wo Sie vor allem Listen finden, die alle meine Buchveröffentlichungen , Kurzgeschichten, Gedichte, Film-Besprechungen etc. hier im Blog sammeln sowie den programmatischen Beitrag Hallo – das bin ich.

Quellen
Scheidt, Jürgen vom: Kreatives Schreiben – HyperWriting. (Frankfurt am Main 1989_Fischer TB). München 2006-11 (Allitera Paperback). 215 Seiten – € 19,90 / ISBN 978-3-86520-210-9.
ders.: Kurzgeschichten schreiben. (1994) München 2002-07 (Allitera Paperback). 91 Seiten. 9,90 €uro / ISBN 3-935877-57-9.
ders.: Scheidt, Jürgen vom: Blues für Fagott und Zersägte Jungfrau. München 2005 (Allitera Paperback). 140 Seiten – € 12,90 / ISBN 3-86520-121-0.

aut #955 / 2021-05-09/12:00

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