(Der Auslöser für dieses Gedicht war vermutlich ein Schlager von Willem, der um 1980 mit viel Witz und eingängiger Melodie die ganze Tarzan-Geschichte in einen Song packte: „Tarzan ist wieder da“.
Für meine Anthologie eigener Geschichten Blues für Fagott und zersägte Jungfrau nahm ich den „Ruf des Abenteuers“ als Einstieg. Bei Lesungen setzte ich das Gedicht gerne als Pointe an den Schluss und hatte eine diebische Freude daran, die Zuhörer mit dem Tarzan-Schrei zu erschrecken, den ich schon als Jugendlicher fleißig im Wald geübt habe.
Wir, eine Bande abenteuerlustiger Rehauer Jungs, schauten uns jeden Tarzan-Film mit Johnny Weißmüller an, von denen in den 50er Jahren etliche auch in Deutschland veröffentlicht wurden. Damals schwangen wir uns dem Affenmenschen gleich an Lianen – naja: an Seilen „von Baum zu Baum“ – was recht schwierig zu handhaben ist, vor allem, wenn man dabei über einen reißenden Fluss mit Krokodilen und Nilpferden gelangen will – auch wenn es sich dabei in Wahrheit nur um den gemächlich dahinplätschernden Perlenbach im Perlenbachgrund südlich von Rehau handelte und die gefährlichsten Tiere darin Blutegel waren. Wenn ein Ast abbrach – wurde man halt nass.) –
Hallo, Leute!
Tarzan ist wieder da
Fliegt an Lianen von Baum zu Baum
Folgt wilden Tieren quer durch den Traum
– der mich seit Jahren gefangenhält.
Doch will ich nicht frei sein
– um nichts auf der Welt
War der Tag noch so fad,
weil gar nichts geschah
– in der Nacht ist’s mein Pfad
und ich ruf :
a a i a h !