Ich bin ein Kino-Fan von Kindheit an gewesen. Meine allererste Erinnerung dieser Art war etwa 1946 ein Kinobesuch, bei dem eine (abgefilmte) Aufführung der Hohensteiner Puppenbühne gezeigt wurde – irgendein Abenteuer von Kasperle und dem Seppl, es gab einen Kampf mit dem bösen Krokodil, ordentlich Haue mit der Pritsche vom Kasperle und die Großmutter musste gerettet werden. So ungefähr war das – in meinem sechsten Lebensjahr.
Das nächste Leinwand-Abenteuer, an das ich mich noch sehr lebhaft erinnern kann, mit vielen Szenen und Details, war Der Zauberer von Oz. Der Film entstand zwar schon 1939 inden USA – aber in Deutschland kam er kriegsbedingt erst im April 1951 in die Kinos. Das das Heer der fliegenden Affen war unglaublich eindrucksvoll – und dann gleich zu Beginn dieser Wirbelsturm, der das kleine Mädchen Dorothy samt dem Holzhaus in den Luft saugt – und der plötzliche Wechsel von Schwarz-weiß in qietschbuntes Technicolor!
Es verging jedenfalls kein Wochenendende, an dem ich nicht im Rehauer Lichtspieltheater der Familie Strobel saß. Wobei es kein Schaden war, dass ich mit Klaus Strobel in dieselbe Volksschulklasse ging, ich auch mit seinem etwas jüngeren Bruder Gerd viel spielte und wir fast Haus an Haus wohnten. Auf diese Weise konnte ich leicht einen der (teureren und begehrten) Sitzplätzre auf dem Balkon ergattern – oder mich gelegentlich auch kostenlos hinten über die Feuerleiter und durch den Vorführraum schleichen, wo zwei Rehauer Originale mit den Filmrollen hantierten: der bucklige Vorführer Michel und der Herr Meurer, der die Bruchstücke ganzer Biergläser schlucken konnte – selbst also geradezu filmreif war.
Damals gab es zu jedem Film die Illustrierte Filmbühne – ein gefaltetes Doppelblatt mit einer Beschreibung des Inhalts, der Besetzung und anderen Details. Ich muss weit über hundert davon besessen haben – leider haben sie die verschiedenen Umzüge meines Lebens nicht überstanden – bis auf fünf, darunter (mit dem Thema „Pest“ zufällig bestens zur aktuellen Corona-Pandemie passend):

Die folgenden Filme habe ich alle während der Arbeit am Blog (wieder) gesehen oder mich bei der Arbeit an den einen oder anderen Beitrag daran erinnert. Die Reihenfolge ist alphabetisch.
Wer sich dafür interessiert, welche Rolle speziell das Schreiben in Filmen spielt, findet in meinen Kurz-Rezensionen eine beachtlich große Anzahl (und das sind nur die, welche ich selbst kenne – es müssen noch weit mehr ein) auf der parallelen Seminar-Website iak-talente.de im Newsletter-Archiv: die sechs Folgen meiner Serie Filme rund ums Schreiben.
Filme hier im Blog
Grasgeflüster (demnächst)
~Rossini oder: Die mörderische Frage, wer mit wem schlief
Vernetzt – Johnny Mnemonic (demnächst)
Filme rund ums Schreiben (Sampler im Newsletter)
(Work in progress )
-06 _ aut #773 _ aktualisiert 2021-05-02 (2021-02-25/20:20)